VAMP Richtlinien 2025 für High-Risk-Händler: Schwellen, Kennzahlen, Zeitplan

    VAMP-Richtlinien für High-Risk-Händler: Neu in 2025

Visa hat sein Monitoring für Betrug und Disputes modernisiert. Das Visa Acquirer Monitoring Program (VAMP) vereinheitlicht frühere Programme und führt die VAMP Ratio als zentrale Kennzahl für CNP-Betrug und Streitfälle ein. Die Beratungsphase ist beendet; die Durchsetzung richtet sich nach regionalen Schwellen.

Was ist VAMP

VAMP ersetzt frühere Modelle und führt einen einheitlichen Remediation-Prozess ein. Ziel ist es, Betrug, Disputes und Card-Testing (Enumeration) messbar zu senken – mit klaren Regeln und Terminen.

Änderungen 2025

  • Einheitliche Kennzahl (VAMP Ratio):
    VAMP Ratio = [Fraud (TC40) + Disputes (TC15)] ÷ Settled CNP (TC05).
  • Zeitplan: Beratungsphase beendet; Monitoring nach aktualisierten Kriterien.
  • Enumeration: Globale Trigger für Quote und absolute Anzahl von Card-Testing-Ereignissen.

Schwellenwerte

Acquirer-Portfolio (Richtwert)

  • Above Standard ab ca. 0,50 % (50 bps)
  • Excessive ab ca. 0,70 % (70 bps)
    Mindestmengen gelten monatlich.

Händler-Ebene (Excessive; wenn nicht bereits auf Acquirer-Ebene adressiert)

  • AP/Kanada/EU/USA: um 2,2 % (220 bps) mit monatlichen Mindestmengen
  • LAC: um 1,5 % (150 bps) mit Mindestmengen
  • CEMEA: um 2,2 % (220 bps) plus Mindestmengen für Anzahl und Betrag
    Für AP/Kanada/EU/USA ist 2026 eine Absenkung auf 1,5 % vorgesehen.

Enumeration (Card-Testing)

  • Enumeration Ratio um 20 % (2000 bps) und
  • Enumerated Authorization Count um 300.000 pro Monat

Hinweis: exakte, verbindliche Schwellen stimmen Sie bitte mit Ihrem Acquirer für Ihre MIDs ab.

Unterschiede zum früheren Ansatz

Anstelle separater KPIs für Betrug und Disputes zählt nun eine einzige Kennzahl; dazu kommen klare Enumeration-Trigger. Das vereinfacht das Monitoring und fokussiert stärker auf hohes CNP-Volumen.

Besonders exponiert

  • High-Risk-Segmente mit starkem CNP-Anteil
  • Händler mit Bot-getriebenem Card-Testing
  • Unternehmen mit schwachen Refund-Prozessen und unklaren Deskriptoren

So bleiben Sie unter den VAMP-Grenzen

  1. Enumeration am Rand stoppen.
    Velocity-Checks (BIN/IP/Device/Email), Limits für Kleinstbeträge, Pre-Auth-Screening, adaptives 3DS.
  2. Disputes prozessual senken.
    Friktionsarme Storno-/Refund-Flows, klare Deskriptoren, belastbare Support-SLAs, frühe Einigungen wo möglich.
  3. Fraud-Abwehr schärfen.
    Regeln für First-Time-Buyer, Promo-Missbrauch, Reshipper; Pre- und Post-Auth-Modelle kombinieren.
  4. Belege korrekt einreichen.
    Zustell-, Nutzungs- und Gerätesignale stärken; moderne Evidenzformate einsetzen, damit qualifizierte Ereignisse nicht in die Quote laufen.
  5. Mit dem Acquirer kooperieren.
    Telemetrie teilen, Routing und Eskalationen vorab festlegen, Backup-Wege testen.

30-Tage-Plan

  • Woche 1: Historische TC15/TC40 in die VAMP-Formel überführen, je Markt/Kanal.
  • Woche 2: Enumeration-Schutz aktivieren: Velocity, Kleinstbeträge, Blocken offensichtlicher Bot-Quellen.
  • Woche 3: Refund/Storno auditieren; frühe Einigungen und bessere Evidenz etablieren.
  • Woche 4: Eskalations-Playbooks und Forcing-3DS/Zurückhalten der Auslieferung festlegen.

Beispiele

  • VAMP Ratio: 2.000 Fälle bei 100.000 CNP-Transaktionen → 2,0 % (200 bps).
  • Enumeration Ratio: 80.000 von 350.000 Autorisierungen → 22,9 % (2.286 bps).

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